In den letzten Jahren war die Lieferkette mit Störungen in noch nie dagewesenen Ausmaß konfrontiert, wie etwa dem unaufhaltsamen Anstieg der Verbrauchernachfrage. Glücklicherweise scheinen wir die damit verbundenen Probleme immer besser in den Griff zu bekommen, und dennoch ist die Lieferkette deutlich komplexer geworden. Am stärksten ist dies natürlich in den Bereichen Transport und Logistik zu spüren.
Die neue Komplexität führt dazu, dass die Industrie sich verändert. Importeure, Hersteller und Händler suchen gemeinsam nach dem effizientesten Weg, um die Ware zum Verbraucher zu bringen. Folglich sind auch Flottenmanagerinnen und Flottenmanager mit zusätzlichen Aufgaben konfrontiert: Dabei spielen sie alle eine wichtige Rolle, und sind aufgrund des zunehmenden Wettbewerbs einem hohen Druck ausgesetzt.
Wer unter diesen Bedingungen bestehen will, muss wissen, wie sich Transport und Logistik verändern. Dazu gehören sowohl technologische als auch organisatorische Managementansätze, also die Frage, was die Zukunft bringt. Aus diesem Grund haben wir eine Liste der Trends zusammengestellt, auf die man 2025 in der Transport- und Logistikindustrie achten sollte, damit betroffene Unternehmen von den Veränderungen profitieren und ihre Strategien in dieser dynamischen Landschaft optimieren können.
1. Big Data und Predictive Analytics
Big Data und Predictive Analytics sind nicht gerade neue Innovationen, sollten aber aufgrund ihres zunehmenden Einflusses unbedingt noch einmal erwähnt werden. Diese Begriffe beziehen sich auf große, unstrukturierte Datenmengen (Big Data) und deren Nutzung für vorausschauende Analysen (Predictive Analytics). Es geht dabei um die Fähigkeit von Unternehmen, riesige Datenmengen zu verarbeiten, um wertvolle Erkenntnisse über den Betrieb, das Verbraucherverhalten und die Dynamik der Lieferkette zu gewinnen. Flottenverantwortliche können diese Tools beispielsweise nutzen, um Nachfragemuster besser zu verstehen, Störungen vorherzusehen, und sicherzustellen, dass ihre Lieferketten widerstandsfähig bleiben.
Natürlich ermöglicht Predictive Analytics eine genauere Vorhersage der Nachfrage, was für den Ausgleich der Bestände und die Vermeidung von Fehlbeständen unerlässlich ist. Diese Technologie stellt aber auch sicher, dass historische Daten und Markttrends als Grundlage für Betriebsentscheidungen dienen. So können Unternehmen effizienter und zuverlässiger werden und ihre Lieferkette optimieren, was letztlich zu einer insgesamt agileren Branche führt.
Genau dieses Niveau an operativer Präzision macht Predictive Analytics zu einer unumgänglichen Realität für erfolgreiche Logistik- und Transportunternehmen. Mithilfe von Echtzeit-Analysen lassen sich beispielsweise effizientere Routen ermitteln, indem Faktoren wie Verkehrs- und Wetterbedingungen analysiert werden. Dies senkt nicht nur den Kraftstoffverbrauch, sondern auch Kosten und Emissionen – eine Win-win-Situation für Effizienz und Nachhaltigkeit. Grundsätzlich liegt die Verantwortung dabei im Flottenmanagement und dessen Aufgaben in der Lieferkette.
2. Cloudbasierte Systeme
Cloudbasierte Integration wird in vielen Branchen mittlerweile zum Industriestandard – und somit auch in Transport und Logistik. Der Grund für die weite Verbreitung von cloudbasierten Systemen ist unschwer zu erkennen: Cloud-Plattformen sind ein Musterbeispiel für SaaS-Modelle (Software as a Service), das Unternehmen eine Vielzahl von Skalierungs- und Expansionsmöglichkeiten bietet.
Außerdem ist die Cloud-Integration inzwischen deutlich einfacher, da sich solche Systeme reibungslos in bestehende Arbeitsabläufe einbinden lassen. Die dabei entstehenden Vorteile reichen von der sicheren Speicherung und Übertragung von Informationen über die Straffung interner Prozesse bis hin zur verbesserten Finanzkontrolle.
Besonders für Flottenmanagerinnen und Flottenmanager sind diese Aspekte von Bedeutung, da sie viele Prozesse erleichtern und vereinfachen. Das äußert sich auch in Zeit- und Kostenersparnissen sowie einer stärkeren Markenetablierung, was sich wiederum in der Rentabilität spiegelt. Damit bieten cloudbasierte Systeme sowohl für die Logistik als auch für das Transportwesen einen hohen Grad an Flexibilität und einen großen Anwendungsumfang.
3. Blockchain
Wo die Cloud erhöhte Sicherheitsbedingungen bietet, zementiert die Blockchain-Technologie geradezu sichere Arbeitsabläufe. Blockchain ist vor allem für die Absicherung der Kryptowährungsinfrastruktur bekannt. Vielleicht überrascht es daher, dass sie auch in der Transport- und Logistikbranche im Trend liegt. Tatsächlich findet die Technologie jedoch immer mehr Anklang und wird zunehmend leichter zugänglich.
Dabei dient die Blockchain kurz zusammengefasst als dezentrales digitales Hauptbuch, das Finanztransaktionen aufzeichnet und rückwirkend nicht geändert werden kann.
Für die Transport- und Logistikbranche wird dadurch eine intelligentere Bestandsverwaltung möglich. Unternehmen, die sich für Blockchain-Lösungen entscheiden, haben den Vorteil einer höheren Sicherheit, Zuverlässigkeit und Effizienz bei der Verarbeitung sensibler Daten – offensichtliche Anliegen von Finanz-, Personal- und Flottenmanagementabteilungen. Dies unterstützt letztlich dabei, Betrug, Engpässe und Fehler mit einem vollständig digitalisierten System zu vermeiden.
Das zukünftige Potenzial von Blockchain vorherzusagen, ist schwierig. Allerdings könnte sich die Investition in diese Technologie, wie teils schon geschehen, als rentable Lösung erweisen.
4. KI und maschinelles Lernen
Es ist noch gar nicht lange her, dass der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) als reine Zukunftsmusik betrachtet wurde. Jetzt aber wird sie für immer mehr Branchen Realität. Um weiterhin führend zu bleiben, sollten sich Transport- und Logistikunternehmen daher an die Veränderungen und Möglichkeiten anpassen, die KI mit sich bringt.
Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen (Machine Learning) können eine Vielzahl von Vorteilen bieten, deren Liste sich mit dem Fortschritt der Technologie stetig weiterentwickelt. Eine der zentralen Folgen der KI ist die Automatisierung, also eine Verringerung der Notwendigkeit der physischen Anwesenheit von Arbeitskräften. Anstatt Mitarbeitende mit zeitaufwändigen Aufgaben wie etwa Dateneingabe zu beschäftigen, können sie dank KI-Tools ihre Zeit für andere, strategische Aufgaben einsetzen.
Was KI und maschinelles Lernen hauptsächlich schaffen, ist Effizienz: Die Erledigung von Aufgaben wird durch die Automatisierung weniger anfällig für menschliche Fehler, wodurch strukturelle Systeme immer mehr auf Produktivität ausgerichtet sind.
5. Autonome Fahrzeuge
Seit ein paar Jahren stellen Unternehmen wie Tesla selbstfahrende Autos her. Auch die Transport- und Logistikbranche setzt derzeit auf diesen Trend. Dank künstlicher Intelligenz und Sensoren können solche Fahrzeuge ihre Umgebung und Straßenbedingungen erfassen und so ein sicheres Fahrverhalten imitieren.
Für Flottenverantwortliche könnte das mehr Sicherheit für ihr Personal, eine einfachere Verwaltung im Vergleich zu manuellen Fahrern und eine allgemeine Kostensenkung bedeuten. Letzteres wäre besonders der Fall, wenn sämtliche Fahr-, Liefer- und Lagerprozesse vollautomatisiert würden. Sollte sich dies tatsächlich durchsetzen, würde sich die Rolle von Flottenmanagerinnen und Flottenmanagern grundlegend verändern: Ihr Aufgabenfeld würde sich stärker spezialisieren und differenzieren.
Heute steckt das Thema autonomes Fahren in der Branche noch in den Kinderschuhen. Bevor beispielsweise selbstfahrende Lkw ohne akribische Überwachung auf den Markt kommen, müssen sich Software und Hardware noch erheblich weiterentwickeln. Doch obwohl es sich derzeit um eine langfristige Angelegenheit handelt, scheinen entsprechende Vorbereitungen auf diese Technologie immer unvermeidlicher.
6. Internet der Dinge (IoT)
Ein grundlegender Wandel in Transport und Logistik ist die Einführung eines neuen Standards für Transparenz und Kontrolle in der gesamten Lieferkette. Mit der Integration von IoT-Geräten wie Sensoren und RFID-Etiketten in Sendungen, Fahrzeugen und Lagersystemen ermöglicht das Internet der Dinge (auf Englisch: Internet of Things bzw. IoT) die Echtzeitverfolgung von Waren in jeder Etappe. Obwohl diese Technologie noch nicht überall verbreitet ist, wird sie schnell angenommen und weiterentwickelt.
Und warum sollten sich Flottenverantwortliche ausschließlich auf herkömmliche Methoden des Flottenmanagements verlassen, wenn Sie mit IoT-Geräten sogar die Container-Temperatur, relative Luftfeuchtigkeit oder ineffiziente Routen erfassen können? Diese Innovation ist nicht nur ein Wendepunkt für die Logistikbranche, sondern auch ein entscheidender Schritt hin zu Effizienzsteigerungen, da sie Störungen reduziert und die Sichtbarkeit erhöht.
7. Zustellung per Drohne
Last Mile Delivery bzw. die Zustellung auf der letzten Meile ist für Transport- und Logistikunternehmen häufig die größte Herausforderung in der Lieferkette. Diese letzte Phase ist aufgrund ihrer Komplexität mit hohen Kosten und großem Aufwand verbunden, was allerdings dank moderner Technologien deutlich entlastet werden kann. Eine generationsübergreifende technische Errungenschaft in diesem Bereich ist zum Beispiel die Möglichkeit, autonome Drohnen für die Paketzustellung einzusetzen.
Bereits 2016 rückte das Thema Drohnenzustellung in den Fokus der Logistikbranche. Ausschlaggebend war die Einführung des Prime Air-Programms von Amazon, das eine berührungslose Zustellung in etwa einer halben Stunde vorsieht. Seitdem hat die Investitionsbereitschaft in diesem Bereich stetig zugenommen, was auf eine wachsende Akzeptanz dieser Zustellungsart schließen lässt.
Daraus zeichnet sich eine Neubewertung der modernen Lieferkettenmodelle ab, bei denen zukünftige weniger physischer Arbeitskräftebedarf und neue kosteneffiziente Ansätze eine Rolle spielen.
8. ESG-Kriterien
Nachhaltigkeit hat sich als zentraler Aspekt in einer Reihe von Überlegungen herauskristallisiert, die die Transport- und Logistikindustrie prägen. Das ESG-Framework ist mittlerweile alles andere als optional, sondern hat sich zu einem Ansatz entwickelt, mit dem sich Führungskräfte in der Branche auseinandersetzen müssen. Dabei steht ESG für drei Schlüsselbereiche: Environmental (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (verantwortungsvolle Unternehmensführung); ein Nachhaltigkeitskonzept, das auf langfristige Wertschöpfung und Verantwortung abzielt.
Für seine Implementierung braucht es Systeme zur Verfolgung und Dokumentation gewisser Nachhaltigkeitskennzahlen, sodass diese an Stakeholder weitergegeben werden können. So können Entscheidungen datenbasiert und nachhaltig getroffen werden, und der Fortschritt auf dem Weg zur „Klimaneutralität bis 2050“ gemessen werden. Diese Transparenz ist entscheidend für die Erfüllung von gesetzlichen Anforderungen und das Vertrauen der Investoren.
Natürlich bieten ESG-Initiativen Führungskräften in der Logistik auch die Möglichkeit, den Betrieb zu rationalisieren und gleichzeitig die Umweltbelastung zu minimieren. Alternative Antriebe und energieeffiziente Fahrzeuge ermöglichen es Unternehmen beispielsweise, die Emissionen in ihren Lieferketten zu reduzieren. Durch die Einführung von Elektro- und Hybridflotten können sie nicht nur die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern, sondern auch künftige Vorschriften erfüllen – wie etwa das Verbot von Verbrennungsmotoren im Jahr 2035.
Die Berücksichtigung von ESG-Kriterien ist nicht nur für Unternehmen und Investoren wichtig, sondern kommt auch den Verbrauchern zugute. Nachhaltige Praktiken in der Logistik zeigen zum Beispiel, dass man sich für die Umwelt verantwortlich fühlt, was bei den Verbrauchern auf große Resonanz stößt. Dies wiederum erhöht die Markenloyalität und setzt Maßstäbe für die Konkurrenz. Heute ist Nachhaltigkeit ein Muss für jede Branche und wird den Transport- und Logistiksektor auch in Zukunft prägen.
9. Compliance
Im Gegensatz zu den anderen Punkten auf dieser Liste ist das Thema Compliance weniger ein Trend als vielmehr ein Muss. Alle Unternehmen in der Transport- und Logistikbranche müssen unbedingt die geltenden Vorschriften einhalten, da die Folgen sonst gravierend sein können. Flottenmanagerinnen und Flottenmanager legen deshalb großen Wert darauf, dass Compliance – also die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften – in ihrem Unternehmen gewährleistet ist. Dies betrifft besonders Regelungen zu Fahrsicherheit und Überstunden.
Dieser Punkt sollte daran erinnern, stets über die Einführung neuer sowie Änderungen bestehender Vorschriften informiert zu bleiben – eine zunehmend wichtige Aufgabe in einer Branche, die sich in einer immer stärker globalisierten Welt entwickelt. Daher ist es zunehmend notwendig, über die Gesetze und Vorschriften der einzelnen Länder informiert zu sein.
Fazit
Auch wenn einige der genannten Trends gleich bleiben mögen, ist offensichtlich, dass die Transport- und Logistikbranche derzeit starke Veränderungen durchläuft. Vor allem für Flottenmanagerinnen und -manager scheinen diese Entwicklungen sehr positiv zu sein: Sie erleichtern ihren Arbeitsalltag, während ihre Rolle in den Bereichen Nachhaltigkeit, Kostensenkung, Produktivität sowie Sicherheit praktisch wiederbelebt wird.
Es ist unmöglich zu sagen, was das Jahr 2025 für uns bereithält, aber diese Trends geben einen guten Ausblick auf die möglichen Entwicklungen im neuen Jahr: Effizienzsteigerungen, Erleichterung von Aufgaben und möglicherweise eine besorgniserregende Verringerung des Arbeitskraftbedarfs. Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, gibt es daher viel zu bedenken. Dennoch ist klar, dass es spannende Zeiten des Fortschritts sind.
Um in der Branche die Nase vorn zu haben, ist es wichtig, sich mit aktuellen und zukünftigen Trends auseinanderzusetzen. Das ist jedoch nicht alles, was Sie tun müssen, um sich einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Unternehmen zu verschaffen. Wir von MICHELIN Connected Fleet wissen, dass der beste Schritt darin besteht, über die einfache Ortung und Vernetzung hinauszugehen.
Stattdessen sollten Sie eine Lösung wählen, die Ihnen die notwendigen Werkzeuge und Informationen für den optimalen Betrieb Ihrer Flotte bereitstellt. Wenn Sie an einer solchen individuellen Lösung interessiert sind, kontaktieren Sie uns noch heute.

Verfasst von MICHELIN Connected Fleet
Weitere interessante Artikel
Die Top-Gründe für die Elektrifizierung von Flotten
Erfahren Sie die wichtigsten Gründe, warum die Elektrifizierung von Fuhrparks zunehmend Fahrt aufnimmt. Klicken Sie hier.
Die 9 wichtigsten Trends für die Transport- und Logistikbranche 2025
Entdecken Sie die 9 wichtigsten Trends in der Transport- und Logistikbranche für 2025. Klicken Sie, um mehr über die kommenden Veränderungen zu erfahren.
Die Top 5 Herausforderungen für Fuhrparkmanager
Lesen Sie über die fünf größten Herausforderungen für Flottenmanager und wie Sie deren Auswirkungen verringern können. Klicken Sie, um mehr zu erfahren.